Innovative Geschäftsmodelle durch eine digitale Transformation der Tourismusbranche in der Ortenau – am Fallbeispiel der Stadt Kehl am Rhein.
Für die Tourismusbranche der Ortenau innovative Geschäftsmodelle durch eine digitale Transformation entwickeln und Wege aus der aktuellen Situation identifizieren, ist Ziel des neuen Forschungsprojekts Brückenprogramm Touristik, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg (MWK) gefördert wird und an dem die Hochschule Offenburg beteiligt ist. Es ist am 1. März 2021 gestartet.
- Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Simone Braun
- Projektleitung: Sina Vogt, MBA
- Kooperationspartner: Kehl Marketing GmbH
- Projektzeitraum: 1.3.-31.12.2021
- Zuwendungsgeber: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Aufgrund der politischen Entscheidungen zur Einschränkung des Reiseverhaltens und der generellen Unsicherheiten im Reiseverkehr ist die Tourismusbranche in besonderer Weise von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Bereits zum zweiten Mal mussten Hotels, Restaurants und Unterhaltungsangebote für den Kundenverkehr schließen. Kundenkontakt ist nur noch über Telekommunikations- oder Internetkanäle möglich. Daher besteht ein klarer Handlungsbedarf, innovative Geschäftsmodelle im Kontext der Multi-Channel-Kommunikation und des Distanzhandels zu entwickeln, die es touristischen Leistungsträgern ermöglichen sollen, während und nach dem Lockdown wirtschaftlich erfolgreich tätig sein zu können. Wegen Finanzierungs- und Liquiditätsengpässen aufgrund der Corona-Pandemie fehlt den Leistungsträgern allerdings oftmals der Spielraum für entsprechende Fachkräfte und die Expertise. Daher wird im Rahmen des Forschungsprojekts der Fragestellung nachgegangen, wie touristische Leistungsträger unterstützt werden können, um sich mit den neuen digitalen Geschäftsmodellen zukunftsfähig aufstellen zu können.
Die Stadt Kehl am Rhein als Standort in der Grenzregion zu Frankreich ist vom Lockdown und der Grenzschließung besonders betroffen. Daher wird die Fakultät Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Offenburg von ihrer Kooperationspartnerin, der Kehl Marketing GmbH, im Brückenprogramm Touristik unterstützt. Die 2007 gegründete Kehl Marketing GmbH bündelt die städtischen Bereiche Stadthallenvermarktung, Tourismus, Veranstaltungen und Märkte in Kehl. Die beiden Projektleiterinnen seitens der Hochschule, Prof. Dr. Simone Braun und Sina Vogt, freuen sich über die Kooperation: „Nachdem die Kehl Marketing GmbH in diesem Jahr einen ihrer Schwerpunkte auf das Thema Digitalisierung legt, sehen wir dieses gemeinsame Projekt als Chance für touristische Leistungsträger und den Einzelhandel in Kehl am Rhein, aber auch in der gesamten Ortenau, das Thema Digitalisierung in den Unternehmen noch weiter zu stärken.“ Fiona Härtel, Geschäftsführerin der Kehl Marketing GmbH, freut sich ebenfalls über die Kooperation. „Insbesondere diejenigen Unternehmen, die als Pilotbetriebe fungieren, werden von dem Projekt profitieren,“ ist sie überzeugt.
Als Grundlage des Forschungsprojekts dient eine quantitative empirische Untersuchung der Ausgangsbasis in Bezug auf die vorhandene Digitalkompetenz und die bestehenden Geschäftsmodelle der touristischen Leistungsträger der Stadt Kehl am Rhein, insbesondere der Branchen Hotellerie (auch Ferienwohnungen), Gastronomie, Veranstaltungen, aber auch Einzelhandel, Gästeführungen und andere kommerzielle Unterhaltungsangebote. Mit dieser werden innovative Ideen als Qualifizierungsangebot „Hilfe zur Selbsthilfe – Digitale Transformation für die Tourismusbranche“ entwickelt und an fallbezogenen Pilotbetrieben erprobt. Die Pilotbetriebe werden bei der Umsetzung der innovativen Geschäftsmodelle durch die Hochschule Offenburg begleitet. Aus den Erfahrungen, die anhand von Experteninterviews mit den Pilotbetrieben evaluiert werden, können konkrete Handlungsempfehlungen für den Transfer der Erkenntnisse auf andere betroffene Städte in der Ortenau abgeleitet werden.
Eine Information der Öffentlichkeit über die Projektergebnisse erfolgt über Presse, Internet und Soziale Medien durch die Hochschule Offenburg.